Konzertvorschau 2022

4. September 2022, reformierte Kirche Stäfa

Galakonzert

zum über 200-jährigen Bestehen der Lesegesellschaft Stäfa

«Der Konzertchor und die Lesegesellschaft könnten doch einmal ein Konzert gemeinsam veranstalten.» Aus diesem Gedanken, der im Sommer 2018 anlässlich des 200sten Geburtstags der Lesegesellschaft Stäfa und des 40-Jahr-Jubiläums des Konzertchors Zürichsee in unseren Köpfen herumgeisterte, wurde bald ein konkretes Vorhaben. Die Koproduktion war als fulminanter Auftakt der Konzerte- & Theatersaison 2020/21 der Lesegesellschaft gedacht mit zwei Chor- und einem reinen Orchesterwerk.

Es wurde dann allerdings kein Spaziergang, sondern ein Parforcelauf mit hohen Hürden, als im März 2020 die Corona-Pandemie die Schweiz erfasste mit all den uns bekannten Konsequenzen. Doch die Strapazen, das Bibbern und Bangen, haben sich gelohnt. Nach zweimaligem Verschieben des Anlasses freuen wir uns sehr, Sie endlich zu unserem Galakonzert «Von der Wiener Klassik bis zur Romantik» einladen zu dürfen.

Wir zählen auf Ihr zahlreiches Kommen.

4. September 2022, reformierte Kirche Stäfa

Galakonzert

zum über 200-jährigen Bestehen der Lesegesellschaft Stäfa

Felix Mendelssohn Bartholdy *

Kantate «Hör mein Bitten»

Ludwig van Beethoven *

Symphonie Nr. 4 in B-Dur, Op. 60

Johann Nepomuk Hummel *

«Te Deum»

Martin Messmer, Dirigent

Christof Brunner, Dirigent *

Sela Bieri, Sopran *

Camerata Cantabile, Orchester *

Martin Messmer, Dirigent

Christof Brunner, Dirigent *

Sela Bieri, Sopran *

Camerata Cantabile, Orchester *

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Felix Mendelssohn Bartholdy:
Kantate «Hör mein Bitten»

Felix Mendelssohn Bartholdy entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie. Er begann schon als Elfjähriger zu komponieren und schuf in nur 27 Jahren ein unglaublich reichhaltiges Werk von mehr als 750 Kompositionen.
Im Rahmen seiner vielfältigen Konzertreisen schrieb er 1844 in London die Kantate «Hör mein Bitten». Sie ist komponiert nach Versen aus dem biblischen Psalm 55, im Geist der dortigen, englischen Chortradition. Die Hymne hat vier miteinander verbundene Teile. Der Chor übernimmt in einem Dialog mit dem Solosopran keine nur begleitende, sondern eine sehr aktive Rolle. Kurze Einsätze wechseln sich ab. Einmal liefert der Chor einen harmonischen Klangteppich, dann wieder antwortet er unmittelbar auf den Sologesang. Das Werk galt zu seiner Zeit als eine der bekanntesten Kompositionen Mendelssohns.

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Ludwig van Beethoven:
Symphonie Nr. 4 in B-Dur, Op. 60

Beethovens Vierte war zu Lebzeiten des Komponisten sehr beliebt, wird heute aber eher selten aufgeführt. Beethoven vollendete das Werk im Herbst des Jahres 1806, also in einer Phase, in der sich Beethoven wegen seiner Liebe zur Comtesse Josephine Brunsvik, verwitwete Gräfin Deym, in einem Hochgefühl befand. Dieses Glücksgefühl schlägt sich in seiner vierten Symphonie nieder; sie ist insgesamt von freundlichem, hellem und idyllischem Gestus. Das zeigt sich besonders im Allegro des 1. Satzes, das sich zu einer heiteren gefühlsmässigen Ekstase fortspinnt. Ignaz von Seyfried charakterisierte den Tondichter zu dieser Zeit als «heiter, zu jedem Scherz aufgelegt, frohsinnig, munter, lebenslustig, witzig, nicht selten satirisch». Die Uraufführung des Werks erfolgte im März des Jahres 1807 im Palais des Fürsten Lobkowitz in Wien unter der Leitung des Komponisten. Zur ersten öffentlichen Präsentation gelangte das Werk am 15. November desselben Jahres im Wiener Burgtheater.

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Johann Nepomuk Hummel:
«Te Deum»

Hummel, selbst ein begnadeter Pianist, war in seiner Jugend während einiger Zeit Schüler von W. A. Mozart, der ihm kostenlosen Unterricht erteilte. 1804 wurde Hummel auf Joseph Haydns Empfehlung hin dessen Nachfolger als Hofkapellmeister beim Fürsten Esterházy, ein Amt, das er während sieben Jahren ausübte. In seinen Wiener Jahren war Hummel auch eng mit Beethoven befreundet und wirkte 1813/14 bei der Aufführung einiger Werke Beethovens mit.
Er veröffentlichte ein äusserst umfangreiches Werk an Kammermusik, Solokonzerten und geistlichen Werken mit über 300 Kompositionen. Lediglich Symphonien fehlen in seinem Werkverzeichnis; wahrscheinlich wollte er sich auf diesem Gebiet nicht mit Beethoven vergleichen.
Die handschriftliche Partitur des «Te Deum» trägt das Abschlussdatum 1. Januar 1806. Im Inventar der Esterházy’schen Musikbibliothek wird das ungemein attraktive «Te Deum» als Werk für eine Friedensfeier bezeichnet. Die Orchestration erstrahlt in hellen Primärfarben, der Chorsatz ist flüssig und faszinierend, von grossem emotionalem Gewicht und voll reiner Freude.

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Christof Brunner, Dirigent

Christof Brunner wurde in Zürich geboren. Nach der Schulzeit studierte er an der Musikakademie der Stadt Basel Violine bei Brenton Langbein und Adelina Oprean sowie Dirigieren bei Jost Meier. 2003 schloss er sein Studium erfolgreich ab. Während neun Jahren war er Dirigent der Winterthurer Symphoniker. Gastdirigate führten ihn zum Orchestra Giovane, dem Sinfonieorchester Nota Bene und zur Zuger Sinfonietta. Als musikalischer Leiter steht Christof Brunner dem Sinfonieorchester TiFiCo sowie dem Orchester accento musicale zürich vor. Seit 2007 hat Christof Brunner einen Lehrauftrag als Dozent für Orchesterleitung an der Zürcher Hochschule der Künste. Mit dem Orchester Camerata Cantabile pflegt er eine langjährige Zusammenarbeit.

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Sela Bieri, Soprano
Die Sopranistin Sela Bieri stammt aus dem Zürcher Oberland und schloss ihre Ausbildung mit Schwerpunkt Solistin & Oper 2013 (ZHdK) ab. Im August 2011 debütierte Sela Bieri in der Rolle der Clarice in Mozarts Pasticcio «Diener zweier Herren» im Schloss Nymphenburg. Sela Bieri ist Preisträgerin des Kiwanis Wettbewerbs 2010, Stipendiatin der Margrit Meister Stiftung, der Elsy Meyer und der Gamil Stiftung. Sie studierte bei Hubert Saladin und Jane Thorner-Mengedoht, bildete sie sich u. a. bei Carole Smith (USA), Margreet Honig (NL) und Karen Brunssen (USA) weiter und arbeitet aktuell unter der Aufsicht von Helen Keller an ihrem stimmlichen Können.
Sie arbeitet mit namhaften Dirigenten wie Werner Ehrhardt, Jac van Stehen, Michael Wendeberg, Nabil Shehata u. a. zusammen.
Momentan ist Sela Bieri als freischaffende Sängerin sowohl in Opern­produk­tionen und Musik­theatern sowie in Oratorium und Konzert zu hören. Im Herbst 2019 verkörperte sie erneut die Eurydike in der viel beachteten Opern­produktion «ORFEO – eine transkulturelle Oper» (Premiere März 2018, Hofspielhaus München). www.selabieri.com
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Camerata Cantabile, Orchester
Das Orchester Camerata Cantabile vereint professionelle Musikerinnen und Musiker aus dem Raum Zürich. Seit 2006 begleitet es unter diesem Namen in erster Linie Chöre.
Die Mitglieder der Camerata Cantabile verbinden Lust am Musizieren auf höchstem Niveau und die Leidenschaft, künstlerisch stets Neues zu wagen. Der freundschaftliche Umgang im Orchester, mit den begleiteten Chören und ihren Dirigenten sowie die Hingabe der Musikerinnen und Musiker spiegeln sich in frischen, berührenden Darbietungen wider. Das Repertoire des Orchesters reicht von Barock über Klassik bis zur Romantik und zu zeitgenössischer Musik.
Die Camerata Cantabile und der Konzertchor Zürichsee haben bereits anlässlich der Konzerte 2018 sehr gut und erfolgreich zusammen konzertiert. www.camerata-cantabile.ch