Samstag, 28. und Sonntag, 29. September 2024, reformierte Kirche Stäfa

... omnis terra

Nach den Konzerten "Unbekannte Werke der Romantik" und dem Klangfunken-Konzert, welche wir im Frühling und Herbst 2023 zur Aufführung bringen durften, lautet das Motto dieses Jahr "... omnis terra".

28. und 29. September 2024, reformierte Kirche Stäfa

...omnis terra

Nach den Konzerten "Unbekannte Werke der Romantik" und dem Klangfunken-Konzert, welche wir im Frühling und Herbst 2023 zur Aufführung bringen durften, lautet das Motto dieses Jahr "... omnis terra".

Antonio Vivaldi *

Concerto RV 128 in d-moll für Streicher und Basso continuo

Baldassarre Galuppi *

Dixit Dominus in g-moll

Dan Forrest *

Jubilate Deo

Martin Messmer, Leitung

Sela Bieri, Sopran *

Barbara Erni, Alt *

Camerata Cantabile, Orchester *

Martin Messmer, Dirigent

Sela Bieri, Sopran *

Barbara Erni, Alt *

Camerata Cantabile, Orchester *

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Antonio Vivaldi (1678 – 1741)

Antonio Vivaldi Concerto RV 128 in d-moll für Streicher & Basso continuo Vivaldi hat unter anderem 40 Kon­zerte und Sinfonien für Strei­cher und Basso continuo geschrieben. Es sind kurze wirkungsvolle Werke mit drei Sätzen und gehören in ihrer Art zu den beliebte­sten des venezia­nischen Komponi­sten.

Sätze

1. Allegro non molto
2. Largo
3. Allegro

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Baldassarre Galuppi
Dixit Dominus in g-moll

Baldassarre Galuppi wurde am 18. Okto­ber 1706 auf Burano bei Vene­dig geboren, wo seine Statue noch heute auf dem Hauptplatz, der Piazza Galuppi, steht.

Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er wohl von seinem Vater, einem Barbier und Amateurgeiger. Bereits mit 16 Jahren schrieb er seine erste Oper, der Erfolg liess allerdings noch auf sich warten. Mit den Jahren avancierte Galuppi aber zu einem der bedeutendsten und bestbezahlten Opernkomponisten seiner Zeit und seine Musik feierte Erfolge in ganz Europa.

Obwohl er einige Zeit in London, Wien und am Zarenhof von Katha­rina der Grossen in St. Pe­ters­burg verbrachte, blieb er sein ganzes Leben lang eng mit seinem Geburts­ort Venedig ver­bunden, wo er unter anderem in zwei hiesigen Ospedali, aber auch als Vize­kapell­­meister und später als Kapell­mei­ster an der Basi­li­ka San Marco wirkte.

Der Musikhistoriker Charles Burney beschrieb Galuppi anlässlich eines Besuches im Jahr 1770 als charmant und geistreich, «von Figur klein und dünn, aber mit dem Äusseren eines Gentle­man». Baldassarre Galuppi hat insgesamt über 100 Opern geschrie­ben, in seinem späteren Leben wid­mete er sich vermehrt auch der Kir­chen­­musik. Eines dieser Werke ist das mit­reis­sende Dixit Dominus in g-moll. Wann und für welche Gelegenheit diese Vertonung des 110. Psalms ent­stand, ist nicht bekannt. Galuppi vertonte denselben Text, der dem König David zuge­schrie­ben wird, noch weitere sechs Male. Im Gespräch mit dem Musik­histo­ri­ker Charles Burney benannte Galuppi die wichtigsten Ele­men­te guter Musik als «vaghezza, chiarezza e buona modulazione» (Anmut, Klarheit und schöner Tonfall). In seinem Dixit Dominus zeigt er, wie meister­haft er diese Kunst verstand. Er verbindet temperamentvolle Musik voller Eleganz und Leichtigkeit mit innigen Melodien der beiden So­lis­tin­nen auf schönste Weise.

Baldassarre Galuppi (1706 – 1785)

 

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Dan Forrest
Jubilate Deo

Dan Forrest (geb. 1978 in New York) wird als jemand beschrieben, der «unbestritten eine Gabe für das Schrei­ben wunderschöner Musik besitzt, die wirklich magisch ist». Seine Werke werden als «grossartige, sehr raffiniert konstru­ier­te Klang­skulpturen» und «hervor­ra­gen­de Kom­po­si­tio­nen voller Gänse­haut­momente» gepriesen. Seine Musik wurde millionenfach verkauft, erhielt zahlreiche Preise und Aus­zeich­nungen und hat sich  einen festen Platz im Repertoire von Chören auf der ganzen Welt erobert.

   Dan Forrest (*1978)

Dan Forrests Werk reicht von kleinen Chor­­werken über Instru­mental­solo­werke, Bläser­ensemble­werke bis hin zu aus­gedehn­ten mehr­­sät­­zigen Wer­ken für Chor und Orchester. Sein Requiem for the Living (2013) und Jubilate Deo (2016) sind zum Stan­dard­repertoire für Chor- und Or­ches­ter­­ensembles auf der ganzen Welt geworden, und auch LUX (2018). The Breath of Life (2020) und sein neues Ora­to­ri­um CREATION (2023) wurden von der Kritik hoch gelobt.

Dan Forrest hat einen Doktor­titel in Komposi­tion und einen Master­­ab­schluss in Klavier­spiel und war mehrere Jahre als Professor und Abteilungs­leiter (Musik­theorie und Kom­po­si­ti­on) an einer Hochschule tätig.

Derzeit ist er Redakteur bei Becken­horst Press, Vorsitzen­der des Kom­po­si­tions­­ini­tiativen-A­us­schusses der American Choral Director’s As­soci­ation, ausser­ordent­licher Pro­fessor an der Furman University und Artist-in-Resi­dence an der Mitchell Road Presbyterian Church (Greenville, SC).

Gerne erinnern wir uns an unser wundervolles Konzert 2018 mit Dan Forrests Requiem for the Living.

Jubilate Deo

Dan Forrests Jubilate Deo erweckt den glo­balen Aspekt des tradi­tio­­nellen Psalm-100-Textes «O seid froh im Herrn, alle ihr Länder» zum Leben, indem es ihn in sieben ver­schie­denen Sprachen ver­tont und aus einem breiten Spektrum musi­ka­li­scher Ein­­flüsse schöpft. Jeder Satz verbindet einige Merk­­male der Musik­­kultur seiner Sprach­­gruppe mit der eigenen musika­li­schen Sprache des Kom­po­nisten.

Der Kopfsatz vertont die antike liturgische lateinische Übersetzung des Psalms in eine eher ameri­kanische Musik­sprache, die ver­schiedene Ein­flüs­se aus dem Heimat­land des Kom­po­nisten wider­spiegelt und musi­ka­lische Schlüssel­motive für das Werk einführt. Der zweite Satz vertont den Teil des Textes «von Zeit­alter zu Zeit­alter» auf Hebräisch und Arabisch und be­schwört alte Kulturen aus dem Nahen Osten herauf. Die Musik ver­schränkt die beiden Sprachen ab­sicht­lich in einer sym­bo­­li­schen Geste der Ein­heit zwischen diesen Kulturen. Der dritte Satz ver­wendet Mandarin-Chinesisch in einer ruhigen Ver­­tonung der Hirten-Schaf-Metapher aus dem tra­di­tio­nel­len Text und zitiert «Der Herr ist mein Hirte» aus Psalm 23, während das Or­ches­ter die Klänge tra­­di­tio­nel­­ler asiatischer Instru­mente herauf­­beschwört. Der vierte Satz ver­lagert sich nach Afrika, ver­tont feier­liche Teile des Textes in Zulu und bezieht sich auf afri­­ka­ni­sche Ge­sangs- und Trommel­­tra­di­­ti­onen. Der fünfte Satz repräsen­tiert Latein­­amerika, indem er spanischen Text zu einer volks­lied­artigen Melodie vertont und tra­di­tio­nel­le Volks­­instru­­mental­­klänge mit poly­phonen Texturen aus der klassischen Chor­tradi­tion ver­mischt. Der sechste Satz, «Song of the Earth», zeigt die Erde selbst singend – zu­nächst wort­­los, aber schließlich ihre eigene Stim­me findend – und leitet nahtlos in den letz­ten Satz über. Das Finale vereint viele der Schlüssel­themen und Kul­turen aus früheren Sätzen mit anderem Ma­te­ri­al, sowohl altem als auch neuem, wenn die ganze Erde singt: «Omnis terra, jubilate!» www.danforrest.com

Solisten

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Sela Bieri, Sopran

Die Sopranistin Sela Bieri stammt aus dem Zürcher Oberland und schloss ihre Ausbildung mit Schwerpunkt Solistin & Oper 2013 (ZHdK) ab. Im August 2011 debütierte Sela Bieri in der Rolle der Clarice in Mozarts Pasticcio «Diener zweier Herren» im Schloss Nymphen­burg. Mit der er­folg­rei­chen Produktion folgten zahl­reiche Gastspiele in ganz Deutsch­land, Öster­reich und der Schweiz.

Sela Bieri ist Preisträgerin des Kiwanis Wettbewerbs 2010, Stipendiatin der Margrit Meister Stiftung, der Elsy Meyer und der Gamil Stiftung. Sie stu­dier­te bei Hubert Saladin und Jane Thorner-Mengedoht, bildete sich bei Carole Smith USA, Margreet Honig NL und Karen Brunssen USA weiter und arbeitet aktuell unter der Aufsicht von Helen Keller an ihrem stimm­li­chen Kön­nen. Sie arbeitet mit nam­haften Dirigenten wie Werner Ehrhardt, Jac van Stehen, Michael Wendeberg, Nabil Shehata zu­sam­men.

Neben zahlreichen Anlässen im kirch­li­chen und kon­zertanten Rah­men verkörperte Sela Bieri 2018/19 Eurydike in der vielbeachteten Pro­duk­tion «ORFEO – eine trans­kul­turel­le Oper», spielte 2014 ihre erste CD mit dem Rezital «Im Zauberkreis der Nacht» ein und sang 2013 ihr Solo­re­zi­tal «Süsse Gifte – Wenn Musik ver­führt» im Rahmen der Festspiele Zürich. Ausserdem arbeitet sie oft und gerne im Bereich Musiktheater und Improvisation.

Aktuell ist Sela Bieri als freischaffende Sängerin sowohl in Oratorium und Konzert, sowie in Opern­produk­tionen und Musik­theatern zu hören.

Anlässlich des Galakonzerts 2022 mit der Lesegesellschaft Stäfa ist sie be­reits mit dem Konzertchor Zürichsee zusammen aufgetreten.

www.selabieri.com

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Barbara Erni, Alt

Die Altistin Barbara Erni erwarb an der Hoch­schule der Künste Bern bei Frieder Lang das Lehr­diplom für Gesang. Mit Erfolg schloss sie auch die weitere Aus­­bil­dung im Konzert- sowie im Opern­fach bei Hans­peter Blochwitz und am Schwei­zer Opern­studio Biel ab. In Mei­sterkursen ver­tiefte sie ihre Studien und erhält ge­gen­wär­tig wichtige Impulse bei der Altistin Ingeborg Danz.

Als gefragte Konzert­sängerin arbeitet Barbara Erni mit zahl­rei­chen Diri­genten und Orchestern im In- und Ausland zusammen. Im Rahmen der Bach­wochen Stutt­gart war sie 2011 und 2013 unter Helmut Rilling So­lis­tin in Bachs Johan­nes-Passion sowie in der Matthäus-Passion. Auch am Theater Biel Solo­thurn war die Sän­gerin in ver­schie­denen Rollen prä­sent.

Ihr breit ge­fächer­tes Reper­toire um­fasst Werke vom Früh­barock bis zu zeit­ge­nössischer Musik. Ihre modu­lations­fähige, warme Alt­stimme, die auch in tiefsten Lagen ihre reiche Klang­fülle ent­faltet, vermag immer wieder zu begeis­tern.

Barbara Erni lebt heute mit ihrer Fami­lie in der Nähe von Biel. Neben ihrer Kon­zert­­tätigkeit unter­richtet sie an Schulen Gesang und gibt Privat­unter­richt.

Mit ihr pflegt der Konzert­chor Zü­rich­­see eine lang­jährige Zusammen­arbeit.

www.barbara-erni.ch

Orchester

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Orchester Camerata Cantabile

Das Orchester Camerata Cantabile vereint über 60 professionelle Musi­kerin­nen und Musiker aus dem Raum Zürich. Seit 2006 begleitet es unter diesem Namen Chöre und arbeitet auch heu­te noch in erster Linie in dieser Funktion. 2010 übernahm das Ensemble eine neue Rolle: Es wan­delte sich vom Begleit­ensemble zum konzertierenden Orchester.

Die Mitglieder der Camerata Canta­bile verbinden Lust und Leidenschaft: Lust am Musizieren auf höchstem Niveau und die Leidenschaft, künst­lerisch stets Neues zu wagen. Der freundschaftliche Umgang im Or­ches­ter, mit den begleiteten Chö­ren und ihren Dirigenten sowie die Hingabe der Musikerinnen und Musiker widerspiegeln sich in fri­schen, berüh­renden Darbietungen.

Das Repertoire des Orchesters reicht von Barock über Klassik bis zur Ro­man­tik und zeitgenössischer Musik. Neben wichtigen Werken der Chor­literatur präsentierte die Camerata Cantabile in den vergangenen Jahren dem Publikum reine Orchester­werke – so Gershwins An American in Paris und die Rhapsody in blue, Schu­berts unvollendete Sinfonie, Dvořáks Sinfonie aus der neuen Welt oder Tschaikowskys Nussknacker-Suite.

Eine erste Zusammenarbeit mit der Camerata Cantabile und dem Kon­zert­­chor Zürichsee ergab sich anläss­lich der Konzerte im Jahr 2018 – das aus­ge­zeich­nete Zusammenspiel und das hohe Engagement der Musiker ist Grund genug, wieder mit diesem Or­ches­ter zu konzertieren.

www.camerata-cantabile.ch